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„Necken in der Schule soll ein Ende haben“

Wollen es lieber miteinander, statt gegeneinander versuchen: Die Walsroder Fußball-Knirpse Rezan Ördek (li, VfB Vorbrück) und Björn Marek Brase (Germania) hoffen auf die Vernunft der „Großen“ und auf künftig einen gemeinsamen Fußball-Verein in der Stadt.

 

Quelle: Text +Bilder: Walsroder Zeitung, Ausgabe 10.05.2014

 

Irgendwie bewegen sie sich immer wieder zwischen Nähe und Trennung in einer geographischen Einheit. Bei der Fußball-Mini-WM am 1. Mai bestimmte das Los-Schicksal den Walsroder Fusball-Nachwuchs zur Südamerika-Sektion – in der die Vorbrücker Kicker als Brasilien und Germanias Minis als „Argentinien“ doch wieder getrennt um Sieg und Trophäen eiferten. Im Fußball-Alltag ist das allwöchentlich so, wie Germanias Björn Brase und Vorbrücks Rezan Ördek wissen, die an der Walsroder Oberschule gemeinsam die 5d besuchen und in den Pausen doch immer wieder sticheln, wer mit seinem Verein am Wochenende der bessere war. Doch damit soll nun schluß sein, hoffen auch die Knirpse, dass sie bald schon möglicherweise miteinander in einer Mannschaft kämpfen und, wenn es mit der Vernunft der „Großen“ und der geplanten großen Vereinsfusion klappt.

 

 

Walsrode.

Björn Brase (10) lebt mit seinen Eltern in Walsrode in der Quinintusstraße, Rezan Ördek (11) im Brunkenwinkel, kaum 1000 Meter Luftlinie entfernt und dennoch leben beide Fußball-mäßig gesehen bislang „Lichtjahre“ von einander entfernt in zwei völlig verschiedenen Welten. Germania-Welt und der VFB- Welt. Und selbst die beiden Knirpse haben schon begriffen, welche Ironie sich dahinter verbirgt: „Manchmal machen wir uns schon ein bisschen runter“, schmunzelt der blonde Björn mit hochgezogenen Brauen un- ter seiner Brille.

Auch Rezan nickt  wissend mit dem schwarzen Haupt und versonnenem Blick: „Wir necken uns schon manchmal!“

Besonders hitzig ging es letzte Saison zu, als sie mit ihren E-Junioren-Teams sogar in der Kreisliga gegeneinander antreten mussten und jeder jeweils „zu Hause“ siegte, „auswärts“ (beides natürlich in der eigenen Stadt Walsrode) verlor:

 

Ihr habt doch die ganze Zeit nur gefoult, der Schiri hat nur für euch gepfiffen, eure Tore waren eigentlich Abseits ...!“, listet Björn nur ein paar der „nettesten Komplimente“ nach einem solchen Tête-à-tête auf. Dabei sitzen sie in der Woche doch in einer Klasse und zeigen vor allem in ihrem gemeinsamen Lieblingsfach Sport auch offen die gemeinsame Liebe zum Fussball mit den in jeder Sportstunde getragenen Fußball-Trikots, auch wenn im Sportunterricht leider kaum Fußball gespielt wird. „Madrid, Barcelona“, nennt Rezan Ördek einen Teil seiner Trikot-Auswahl. „Werder, Barcelona, Deutschland nicht, weil mir das zu klein geworden ist, ich bin ja gewachsen!“

Zwar gehen die beiden Knirpse auch in Sachen Bundesliga-Ligalieblingsvereine mit Werder Bremen (Björn) und Borussia Dortmund (Rezan) nicht ganz konform. Aber einen gemeinsamen Fußball-Verein in der eigenen Stadt, den könnten sie sich sehr wohl vorstellen, nachdem in beiden Vereinen in den vergangenen Monaten bereits erste Informa- tionen und Werbung für die möglichen Vorteile verbreitet wurden. „Das könnte schon besser funktionieren“, ist sich Rezan sicher „Dann können wir uns nicht mehr gegenseitig runter machen, das könnte schon ein kleiner Vorteil sein“, läßt auch der blonde Björn die Augen seiner Brille zustimmend aufblitzen.

Dabei ist für beide ohnehin klar, dass „Fußball vor allem Spaß haben bedeutet“ , so Björn, um gleich die etwas ausführlichere psycho-soziale Analyse folgen zu lassen.: „ Fußball ist ein Teamspiel. Wenn man einem sagt, Du kommst nicht in den Verein, ist der traurig. Man muss jeden akzeptieren, finde ich“, erläutert der Zehnjährige bereits sehr bewusst und zeigt, dass er als Stürmer nicht nur auf dem Platz das Schwarze zu treffen vermag. „Fußball ist Team-Sport, da müssen alle zusammenhalten!, verweist auch Rezan besonders auf die soziale Komponente, bei der auch sein Trainer Christian Lange sogleich einhakt: „Was sage ich euch immer? Eine Mannschaft ist so stark wie das schwächste Glied.“

 

 

Dass dieser „Mannschaftsgeist“ auch besonders beim angestrebten Zusammenwachsen der beiden Walsroder Fußball- Vereine und dem Zusammen- schweißen von gemein-samen Teams noch stärkere Kräfte frei setzen könnte, davon sind auch die beiden Jugendtrainer der Walsroder Fußball-Knirpse überzeugt. „Ich bin definitiv für die Fusion, Damit hätten wir im Jugendbereich umso mehr Chancen, auch mal erfolgreich zu sein. Vorbrück hat einen starken Jugendbereich Germania die stärkeren Herren-Teams, über die Jugendarbeit kann man das weiter nach oben ausbauen“, verkündet Germanias CO-Trainer Christian Stoltz. „ Wir könnten uns stärker aufstellen. Hier in der Stadt und im Umkreis kann ein Verein grundsätzlich mehr erreichen als zwei, die als Rivalen gelten“, setzt auch Vorbrück U11-Junioren-Trainer Christian Lange auf die angestrebte Einheit zwischen Eckernworth und Grünenthal-Stadion. Dann wäre es bei der nächsten Mini-WM auch mit der „Südamerika Sektion“ vorbei: Eine Stadt, ein Land und nicht mehr zwei Territorialstaaten innerhalb einer Stadt.

Trainer und Spieler mit einer Stimme:

Sowohl die Nachwuchstrainer Christian Stoltz (im Bild li., von Germania) und Christian Lange (im Bild re. mit „Dante“-Perücke, vom VfB Vorbrück), als auch ihre Spieler wollen künftig gemeinsam noch mehr Stärke zeigen.

 

Autor: Thomas Künning www.wz-net.de

 

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Veröffentlichung

Do, 08. Mai 2014

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